Oktober-Ausbeute

Kurzfristig musste ich bei der Betreuung des Öggelmanns einspringen. Da traf es sich gut, dass ich gerade wieder ein paar neue Klamotten für ihn genäht hatte: zwei Sweatshirts mit gekauften Bildchen drauf und eine Hose.

Diese Hose ist aus einem Rest Polyester-Cord vom T*dox – dieses Material feiert ja gerade sein großes Comeback, und in meinem Lieblingsladen gibt es davon diverse Herbstfarben. Die moosgrüne Variante habe ich erst mal als ein auf die Hälfte reduziertes Reststück mitgenommen (so wirklich meins ist der Farbton nicht), um auszuprobieren, wie ein langer Rock an mir aussehen würde, den ich neulich in einer Werbung des englischen Labels Poetry gesehen hatte:

(Screenshot aus meinem Pinterest-Feed)

Schließlich sehe ich dem Model nicht besonders ähnlich, und deshalb präsentiere ich euch nun als Kontrast einige Tragefotos von mir.

Ich muss sagen, ich fühle mich wohler darin, als mein trübsinniger Blick ausdrücken könnte.

Seitenansicht mit Eingrifftasche. Und weil ich leider nie die Hand aus der Tasche genommen habe, weshalb sich das Vorderteil etwas zieht, noch ein Bild vom Rock auf dem Bügel.

Das usselige Novemberwetter erlaubt leider keine guten Fotos, aber ich denke, man sieht die beiden Kellerfalten im Vorderteil, durch die das Rückenteil (in das ich einen Gummizug eingebaut habe) ein wenig nach vorne gezogen wird, so dass die Eingrifftaschen in der Seitennaht eine günstige Lage haben. Perfekt ist sicher anders, aber ich bin ganz zufrieden mit dem Resultat. Ich habe noch einen schwarzen Wolltweed in meinen Beständen, bei dem ich die Methode wiederholen werde.

Apropos: ich habe gar nicht erst einen Schnitt erstellt, sondern die beiden großen Teile einfach auf dem Stoff angezeichnet. So bin ich verfahren: für den oberen Bund habe ich zu meinem Taillenumfang noch einmal etwa 75 % zugegeben und für den Saum unten auf 100 % zulaufen lassen, dann durch 4 geteilt und im Stoffbruch zugeschnitten, so dass beide Teile gleich aussehen (ich hoffe, ihr könnt meiner Logik folgen). Die Nahttaschen habe ich von einem anderen Schnittmuster kopiert.

In das Rückenteil wurde wie gesagt ein Gummizug eingebunden, dann die Seitennähte geschlossen und anprobiert. Die Tiefe der vorderen Falten ergibt sich dann von selbst – feststeppen, Rock säumen, fertig.

Zum Schluss dann noch mal ein Bild, auf dem ich etwas zufriedener aussehe (wenn auch immer noch nicht so cool wie das Poetry-Model). Und ab mit dem Beitrag zum Me Made Mittwoch, bevor ich es mir im Vergleich mit den anderen Schneiderinnen angesichts meiner dilettantischen Vorgehensweise noch anders überlege.

Autor: Ulla

Immer auf der Suche nach kreativen Ideen

6 Kommentare zu „Oktober-Ausbeute“

  1. Von wegen dilettantisch. Das ist Kunst, einen Rock so gut hinzubekommen, ganz ohne Schnitt. Und er steht dir wirklich ausgezeichnet.
    Liebe Grüße
    Tina

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  2. Ein richtig cooler Cordrock – steht dir sehr gut. Auf die Idee, einen langen Rock aus Cord zu nähen, bin ich noch gar nie gekommen. Finde ich aber echt klasse und muss spontan überlegen, ob das was für meine Wintergarderobe wäre. Ich habe einen kurzen Rock aus Cord, den ich sehr liebe und irgendwie wäre ein weiteres Cordteil schon toll.
    Danke für die Inspiration!!!
    LG Miriam

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