Es geht wieder aufwärts

Nachdem ich mit Überzeugung vermeldet hatte, dass ich hier monatlich poste und durch den Me Made Mittwoch dazu motiviert werde, habe ich den letzten Monat mal ausgelassen – wegen Grippe. Die hatte mich drei Wochen lang dermaßen im Griff, dass ich gefühlt nur noch Brei im Hirn hatte: nix gearbeitet, nix genäht und schon gar nix fotografiert, was ich hier hätte zeigen können.

Aber inzwischen geht es wieder aufwärts. Zunächst habe ich mal die Arbeit nachgeholt (sprich: das aktuelle Manuskript weitergeschrieben und ein paar Jobs für meine PR-Kunden erledigt), dann ging es ab in den Nähkeller. Immerhin war es mir gelungen, die neue Fibremood noch rechtzeitig an Land zu ziehen, und deshalb habe ich mittlerweile wieder was zu zeigen.

Fangen wir mit der Flavia an, die ja vermutlich von jeder Schneiderin und ihren drei Schwestern bereits genäht und auf allen sozialen Medien gezeigt wurde. Ich hatte mir für mein Probemodell einen groß gemusterten Stoff bei Tedox zugelegt und war deshalb sehr froh, dass ich meinen Schnitt auf die von mir so geliebte klare Folie übertragen hatte, sonst wäre es wohl nicht gelungen, die Teile halbwegs symmetrisch zuzuschneiden.

Im Nachhinein finde ich zwar, dass es noch besser gegangen wäre, wenn sich die Sechsecke an der Knopfleiste exakt überschnitten hätten, aber … wer hat gesagt, dass das Bessere immer der Feind des Guten ist? Und noch wichtiger: wo ist das Tragefoto geblieben, das ich extra für diesen Post gemacht hatte?!?

Tja, dann gehen wir mal direkt zum nächsten Thema über: die Fibremood Donna. Mein erster Versuch mit einem hellgrauen Sweatstoff war ein absoluter FAIL und wird hier nicht gezeigt. Da sieht der zweite Anlauf mit dem freundlich-grauen Steppstoff (an Rücken und Vorderteilen um 6 cm verlängert) schon besser aus. Der hat mich dann auch über den Eindruck hinweggetröstet, die Grippe hätte in mir jede Form von realistischem Blick für erfolgversprechende Nähprojekte ausgelöscht.

Hier sieht man die selbst gebastelten Eingrifftaschen ganz gut, einschließlich des Stückchens Geschenkband, das so tut, als wäre es ein Label. Da ich nur noch eine begrenzte Menge des farblich passenden Rippstrickstoffs hatte, habe ich die entsprechenden Schnittteile der ‚Donna‘ beiseite gelegt und vor allem beim Bündchen am Halsausschnitt etwas anders gearbeitet. Ich finde, das gibt der Jacke zusammen mit den Druckknöpfen ein wenig College-Vibe, oder?

Gefüttert ist das Stück nicht, aber immerhin habe ich mich dazu aufraffen können, die Belege der Vorderkanten mit Schrägband zu versäubern. Was auch eine gute Idee war, denn sie klappen schon gelegentlich nach außen.

Als nächstes kam dann der Fibremood-Hack, indem ich aus der Donna-Jacke durch Zuschneiden des Vorderteils im Bruch einen Pullover produziert habe. Davon gibt es bisher nur ein Badezimmer-Foto, und es gibt mir zu denken, dass der Duschschwamm im Hintergrund darauf die meiste Farbe beiträgt. Aber wie gesagt, ich war krank, und so beige wie der Pulli war auch mein Lebensgefühl.

Allerdings muss ich das Material lobend hervorheben. Es stammt wie alle heute gezeigten Stoffe aus dem Tedox: eine sehr angenehme Viskose-Poly-Mischung. Es gab sie auch in Grau, wie diese Jacke zeigt:

Nach meinem treuen Grundschnitt genäht ist sie keine Sensation, sondern ein vielseitig einsetzbares Alltags-Teil und genau wie der Pulli sehr gemütlich. Das Label ganz unten versteckt ein kleines Missgeschick.

Ich habe den Strickstoff auch in einem sehr sanften Pink erworben. Der soll ein Strickkleid werden, aber das habe ich zeitlich noch nicht hingekriegt. Stattdessen kommt zum Abschluss noch ein weiteres Grundschnitt-Modell:

Ich weiß noch nicht genau, was ich von den vielen Blümchen halten soll. Als ich den Alpensweat zum ersten Mal sah, fand ich ihn toll, habe ihn aber nicht gekauft, weil ich schon so viele andere Projekte geplant hatte. Dann überfielen mich die Zweifel – nein, das ist nichts für mich! Als es dann ein ausreichend großes Reststück zum halben Preis gab, habe ich ihn doch mitgenommen …

Er trägt sich fabelhaft, ich habe ihn an einem Nachmittag ohne irgendwelche Probleme genäht, also werde ich ihm eine Chance geben. Vielleicht gewöhnen wir uns noch aneinander. Aber vielleicht hätte ich die Bündchen nicht in Rosa, sondern in Gelb … ach ja … oder dunkel wie der Hintergrund … Kennt ihr diese Gedankenspiele auch?

Belassen wir es erst einmal dabei. Momentan plane ich, in nächster Zeit einige Stücke für meine Sommergarderobe zu nähen, kann mich aber nicht entscheiden, was. Beim nächsten Me Made Mittwoch wissen wir hoffentlich mehr.

Autor: Ulla

Immer auf der Suche nach kreativen Ideen

6 Kommentare zu „Es geht wieder aufwärts“

  1. Wow! Trotz krankheitsbedingter Matschbirne sind so viele Stücke bei dir entstanden? Respekt! Immer wieder schön zu sehen, wie sich bei dir alles ineinander fügt und deinem Stil so schön entspricht. Schön, dass du wieder gesund bist. Ich lese gerne bei dir. Liebe Grüße, Gabi

    Gefällt 1 Person

  2. Sie war krank und nähe trotzdem 5 neue Teile. Wow!!! Und was für tolle. Die Jacken gefallen mir tatsächlich am besten. Die Collegejacke ist toll! V.a. Die Taschen finde ich großartig. Wäre ein Grund, den Schnitt zu kaufen, aber du hast ja geschrieben, selbst konstruiert. Da muss ich wohl selbst kreativ werden.

    LG Miriam

    Gefällt 1 Person

    1. Ich bin beeindruckt von deiner Produktivität trotz oder wegen Krankheit. Schöne Teile hast du genäht, aus dem Steppstoff habe ich mir auch schon eine Jacke genäht. Vielleicht kannst du die Belege noch etwas festheften?

      LG, Heike

      Gefällt 1 Person

    2. Die Flavia-Jacke hatte ich mir schon vor der Grippe genäht – da der beabsichtigte Event dafür dann aber krankheitsbedingt ins Wasser fiel, hängt sie noch ungetragen im Schrank. Und die anderen Teile sind ja wirklich keine Zeitfresser, die sind entstanden, um mich wieder in gute Laune zu versetzen (dafür eignet sich Nähen bei mir nämlich sehr gut ;o))

      Like

Hinterlasse einen Kommentar