Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus

Der lange warme Sommer – hier im Sauerland ist es immer noch ungewöhnlich mild – verschleiert die Tatsache, dass es bis Weihnachten nicht mehr lange hin ist (und deshalb mache ich hier im wahrsten Sinne des Wortes unverfroren Werbung für mein neu erschienenes Buch mit Weihnachtsgeschichten). Da stellt sich neben der Geschenkefrage natürlich immer auch das Thema „Was ziehe ich Weihnachten an?“

Was mir auffiel war, dass Samt offensichtlich eine Art Renaissance erlebt. Ich kann mich noch an die Begeisterung erinnern, die ich als Teenager für den damals so modernen Panne-Samt verspürte und die meine Mutter absolut nicht teilen konnte. Jetzt plötzlich entdecke ich nicht nur in vielen Online-Shops Kleidungsstücke aus Samt, sondern konnte auch einen Stoff in einem tollen metallischen Grauton günstig kaufen (Tedox, 8 €/m), um damit selbst mal zu experimentieren. Erst hatte ich einen Blouson geplant, aber dann ist es doch eine ganz schlichte Tunika geworden:

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Dazu sollte es eine schmale graue Hose geben, aber zu deren verkorkster Entstehungsgeschichte schreibe ich vielleicht ein anderes mal mehr. Ich hoffe einfach, dass ich dadurch nicht noch in meiner Hosen-Schneider-Phobie verstärkt worden bin, sondern bis zum Fest ein tragbares Teil auf die Reihe kriege.

Den Schnitt mit den überschnittenen Schultern habe ich vor geraumer Zeit selbst entwickelt und schon häufig verwendet, aber nach allem, was ich so im Netz sehe, könnte er einer „Frau Aiko“ sehr ähnlich sein.

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Der Stoff erfordert ja keinen großen Schnickschnack, sondern wirkt – wie ich zumindest finde – am besten mit einfachen Schnitten, die weich fallen, damit das Changieren der Farbe richtig zur Geltung kommt. Natürlich besteht er aus 100% Kunstfaser und war auch beim Zuschneiden ziemlich flutschig. Die Nähte habe ich alle mit der Overlock gemacht, und das hat super geklappt. Halsausschnitt und Säume habe ich dann mit einem Zickzackstich auf der Nähmaschine erledigt, auch das funktionierte bestens. Das Teil trägt sich super-angenehm und erzeugt auch keine statische Aufladung, so dass die Frisur nicht hinterher aussieht, als wäre man vom Blitz getroffen worden.

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Ursprünglich hatte ich vor, den Halsausschnitt mit Perlen aus meinem Fundus zu besticken, um dem Ganzen noch etwas mehr Glamour zu verleihen. Aber dann ist es doch bei diesem kleinen Stück geblieben, das man auch kaum wahrnimmt, denn ich hatte mir überlegt, dass ich vermutlich lieber eine auffällige Kette dazu tragen möchte und sich das gegenseitig eher stören würde.

So weit, so gut. Jetzt kann ich Weihnachten gelassen entgegenblicken, zumindest was das Outfit angeht (eine schwarze Hose besitze ich für den Fall, dass ich mich nicht an eine selbst genähte rantraue.) Sollte ich aber noch Samt in einer anderen Farbe finden (rot zum Beispiel oder smaragdgrün), ist nicht auszuschließen, dass ich mir davon noch ein Kleid nähe. Man muss ja auch an Silvester denken …

Damit lasse ich mich heute beim Me-Made-Mittwoch sehen und morgen bei Sew la la.

 

 

Autor: Ulla

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2 Kommentare zu „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“

  1. Ich habe zu Pannesamt ein eher zwiespältiges Verhältnis, aber es kommt tatsächlich sehr auf die Farbe an. Deine Tunika sieht in grau sehr edel aus. Wenn sich der Stoff nicht auflädt, kann man so ein Oberteil auch gut tragen.
    Vielleicht wird es auch noch was mit der Hose.
    LG
    Susanne

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